Der Sprinter ist natürlich kein rechtwinkliger Kasten, sondern verläuft nach hinten spitz zu. In der Praxis ist halt alles ein bisschen anders als in der Theorie (siehe Artikel Raumplanung) und deshalb bauen wir nacheinander die einzelnen Möbelgruppen ein. Dadurch haben wir ein bisschen mehr Spielraum und so soll nach dem Bett nun also Küchenzeile, Sitzecke, Bad und ganz viel Stauraum eingebaut werden.
Unsere Möbel bestehen aus fünf wesentlichen Elementen:
Kühlschrank und Kocher werden in einem Block zusammen an die Eingangstür und das Waschbecken auf die gegenüberliegende Seite positioniert, damit es sich so einen Wasseranschluss mit dem Bad teilen kann. Der Stauraum kommt dann überall dahin, wo noch Platz übrig ist.
Wieder kommt Pappelsperrholz zum Einsatz. Für tragende Elemente 18 mm stark und für alles andere 12 mm oder dünner.
Die Maße der Küchenzeile wurden also von den beiden Geräten festgelegt, zwischen die wir dann noch ein Reststück Armaflex geklebt haben, damit die Abwärme des Ofens den Kühlschrank im besten Fall wenig beeinflusst und bis heute haben wir das auch nicht feststellen können. Über und unter den Geräten war dann auch noch Platz für drei Schubladen für Besteck, Töpfe und andere Küchenutensilien.
Zwischen Bett und Küchenzeile war jetzt also genug Platz für eine Sitzecke. Dafür haben wir das Bett mit einer Trennwand aus 18 mm Pappelsperrholz verkleidet und einen Ausschnitt für Schubladen gesägt.
Auf der anderen Seite haben wir den Raum für das Bad gebaut. Vorher hatten wir noch getestet wie viel Platz wir brauchen um von einem Stuhl, ohne sich ab- oder irgendwo anzustoßen, aufzustehen. In unserem Fall sind das ca. 100 cm, die wir dann vom Fahrersitz gemessen haben. In der Breite haben wir am Boden 60 cm und an der Decke 40 cm – genug um sich darin auch duschen zu können ohne das Klo auszubauen. Unser Waschbecken mit 30 x 40 cm sollte auch genug Platz haben, also haben wir dafür und den Unterschrank 55 cm genutzt.
So blieben uns am Ende 66 cm für die Breite der beiden Sitze vor dem Bett – genug um sehr bequem sitzen zu können.
Der Tisch sollte unter dem Bett herausziehbar sein, und so haben wir uns überlegt, dass wir links und rechts neben dem Tisch noch weitere Bretter ausziehen könnten um die Arbeitsfläche, die ja quasi nur 55 cm neben dem Herd war, auf insgesamt 187 cm zu erweitern. Das hat sich beim Kochen etc. als wirklich sehr nützlich erwiesen.
Die Tischplatte und die beiden Arbeitsflächen werden durch Alu-U-Profile gehalten, die in den Bettstreben verschraubt sind, und können so einfach herausgezogen werden. Meine Hoffnung war, dass ich die nicht noch extra vor Herausrutschen sichern muss und bisher hat das auch gut funktioniert. Holz arbeitet schließlich immer ein bisschen und in diesem Fall zu unserem Vorteil.
Im Mittelgang können wir so vier große Schubladen 50 x 50 cm mit unterschiedlichen Höhen einbauen. Somit ist auch für ausreichend Stauraum gesorgt – wobei man da ja bekanntlich nie genug haben kann.
Hinter den Schubladen kommt dann unser 210 Liter Wassertank, der so vor Wärme und Kälte bestens geschützt ist.
Den Wassertank befestigen wir mit Metallband am Boden und mit zusätzlichen Metallwinkeln in Fahrtrichtung. Eine Faustformel hierbei ist, dass man das Gewicht 20-fach absichern soll. In unserem Fall also 4200 kg, wenn der Tank komplett gefüllt ist.
Zusätzlichen Stauraum haben wir natürlich noch unter den Sitzbänken. Dort verstauen wir unsere Kleidung. Jeder von uns hat somit einen Kleiderschrank in Größe von 66 x 51 x 42 cm (ca. 140 Liter), was in etwa einem sehr großen Reisekoffer entspricht.
Ich komme mit dem Stauraum sehr gut aus, da wir Wanderschuhe, Jacken, etc. auch noch an anderen Orten lagern können. Denise musste sich erst ein bisschen daran gewöhnen, aber es passt bei ihr mittlerweile auch sehr gut. Schließlich können wir ja auch alle paar Wochen waschen. 🙂
Unter der Spüle haben wir Platz für den Mülleimer, Putzmittel und viele andere „kleine“ Dinge (z.B. Denise’s 10kg Hantel 😉 ). In den Schubladen unterm Bett sind unsere Lebensmittel, Geschirr und viele andere Dinge verstaut, die wir täglich brauchen.
So passt tatsächlich das meiste, was wir täglich nutzen, in die sieben Schubladen und den Waschbeckenschrank.
Zusätzlich haben wir aber hinter dem Wassertank, über die Hecktüren zugänglich, noch drei riesige Schubladen (80 x 66 x 80 cm) mit Schwerlastschienen gebaut, für die Dinge, die wir nicht mehrmals täglich gebrauchen.
In die unterste Schublade passt zum Beispiel das gesamte Werkzeug, Ersatzteile und der Grill.
Für das Bad haben wir eine Edelstahlwanne fertigen lassen, in die wir einen Abfluss gebohrt haben. Zusätzlich sind die Halterungswinkel der Toilette mit Sikaflex auf dem Boden der Edelstahlwanne verklebt.
Um die Wände des Bads wasserdicht zu machen, haben wir uns entschieden eine Fototapete einzukleben und mit einem wasserdichten Überzug zu streichen. So bekommt man in dem kleinen Raum nicht direkt Klaustrophobie und hat was zu gucken, wenn man sich darin aufhält.
Die Tür haben wir mit Schrankscharnieren befestigt, da es in diesem Fall einfacher war und von außen somit nicht sichtbar sind.
Auf der Rückseite des Bads befindet sich dann noch ein Regal, dass sowohl als Aufbewahrungsort für Hygieneartikel als auch als Schaltzentrale für unsere Technik dient.
Nach dem Rohbau folgten noch weitere Kleinigkeiten, wie zum Beispiel ein Gewürzregal, ein Lüftungskasten für den Kühlschrank, sowie der Gaskasten in Kofferraum. Denise hat sich mit dem Design sehr viel Mühe gegeben und das sieht man auch. Auf die ganzen Details werden wir später noch eingehen.
Bisher sind wir sehr mit den Möbeln und der Aufteilung zufrieden…es hat sich alles super bewährt.
Seit April 2022 sind wir nun unterwegs auf unserer Reise…unterwegs auf dem amerikanischen Kontinent (s. dazu unsere Route). Im neuerlichen Fachjargon fallen wir dadurch unter die Kategorie “Langzeitreisende”.
Doch was bedeutet es ein Langzeitreisender zu sein?
Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen „im Urlaub“ oder „auf Reisen“ zu sein?
Seit nun mehr neun Monaten haben Peter und ich weder Job noch Wohnung in Deutschland…beides gravierende Unterschiede zu vorher als wir „nur“ 30 Tage Jahresurlaub hatten. Wir leben von Erspartem und unser neues Zuhause ist ein Mercedes Sprinter, genannt „Sprinti“, mit seinen sage und schreibe 9 qm Wohn- und Stauraum. (Näheres zu Sprinti und unserem Ausbau findest Du unter „Unser Fahrzeug“.)
Unsere Wohnanschrift lautet nun quasi “unterwegs”, was es übrigens schon kompliziert macht so einfache Dinge wie Briefe zu empfangen oder gar eine Bestellung aus dem Internet zu erhalten. Bei ersterem ist meine Schwiegermutter so lieb und übermittelt uns digital unseren Schriftverkehr (lieben Dank an Margret!). Bei letzterem bedeutet das allerdings, dass wir am jeweiligen Aufenthaltsort eine sichere Anlaufstelle benötigen, zu der wir ein Paket hier im Ausland schicken lassen können. Das heißt für uns auch, dass wir zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein müssen und somit ist es in den neun Monaten auf Reisen letztendlich erst dreimal dazugekommen, dass wir eine Internetbestellung erhalten konnten. Aber da gibt es Schlimmeres!
Bevor unsere große Reise losgehen konnte, musste zu Hause allerdings noch so einiges erledigt werden. Bereits für den Ausbau des Sprinters hatten wir eine umfassende ToDo-Liste erstellt, die in Größe eines Flipcharts in unserer Wohnung prangte, aufgeteilt in die Rubriken: Erledigt, Aktuell, Bald und Später. Anmerkung von Peter: „Hierbei handelt es sich übrigens um eine vereinfachte Form eines Kanban-Systems„. Anmerkung von mir: „Da kommt bei ihm doch glatt der Logistik-Ingenieur durch!“ Nachdem die Liste für den Sprinter-Ausbau nun abgearbeitet war, wurden die gleichen Rubriken jetzt für die Organisation der Reise genutzt…und da gab es so einiges, was es zu erledigen galt.
In Deutschland mussten wir uns vor unserer Abreise beim Einwohnermeldeamt abmelden, besitzen aber dennoch unseren deutschen Personalausweis und natürlich auch unsere Staatsbürgerschaft. Wir ließen unsere in die Jahre gekommenen Reisepässe erneuern und uns jeweils internationale Führerscheine ausstellen. Auch weitere bürokratische Dinge galt es vor unserer Abreise noch zu regeln…so mussten gewisse Formulare bei der Arbeitsagentur ausgefüllt werden, um eventuelle spätere Ansprüche nicht zu verlieren, ebenso sind wir nun Selbstzahler bei der gesetzlichen Rentenversicherung. Unsere Krankenversicherung in Deutschland gilt ebenfalls nicht für so eine lange Reise und so musste diese nach dem Ausscheiden aus dem Job erst umgestellt und dann gekündigt werden. Dafür war es wichtig zu beachten, welche Voraussetzungen wir erfüllen müssen, um nach unserer Rückkehr dort wieder aufgenommen werden zu können. So waren wir doch zuletzt beide freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Da es aber auch auf Reisen natürlich nicht ohne eine Absicherung im Krankheitsfall geht, musste dann also auch eine adäquate Auslandsreisekrankenversicherung her…und zwar eine mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis und idealerweise auch mit einer kurzfristigen Absicherung in Deutschland, falls man mal auf Heimaturlaub ist. Hierbei haben wir uns letztendlich für die „Young Travellers“-Versicherung der Ergo entschieden.
Nachdem das alles geregelt war, ging es weiter mit den übrigen Versicherungen und so wurde die Hausrat gekündigt und diverse andere wurden dementsprechend angepasst. Auch bei der GEZ galt es sich “als ins Ausland verzogen” abzumelden und Internet- und Handyverträge mussten ebenfalls gekündigt und angeglichen werden. Nächster Punkt auf der ToDo-Liste: Unsere Bankkonten…denn ohne internationalen Zahlungsverkehr kommen wir ja nicht weit und uns war es wichtig, die Kosten dafür möglichst gering zu halten. Also passten wir auch hier unsere Konten und Kreditkarten an.
Was es natürlich auch noch abzuklären galt war, ob man Peter und mich in Amerika überhaupt haben wollte…wir brauchten also ein Visum. Zu allererst für Kanada, alle weiteren Länder folgen zu gegebenem Zeitpunkt. Für Kanada benötigten wir die App „ArriveCAN“ und die elektronische Reisegenehmigung “eTA”, welche wir schnell und unkompliziert über das Internet erhalten haben. Generell gibt es bei manchen Ländern noch formelle Unterschiede, ob man über See, Land oder Luft einreist. Wir können uns als Deutsche wirklich glücklich schätzen mit unserem Pass in so vielen Ländern ohne weiteres willkommen zu sein…das vereinfacht vieles. So liegen wir lt. dem „Henley Passport Index“, welche eine globale Platzierung von Staaten und Territorien bezogen auf die Reisefreiheit abbildet, weltweit auf Platz drei.
Nachdem für uns alles geregelt war, ging es dann darum, alles was mit Sprinti zu tun hat, zu organisieren…Planung und Buchung der Verschiffung Sprintis von Hamburg nach Halifax (Kanada) sowie Transport zum Ablegehafen (wir haben Sprinti mit der Firma „SeaBridge“ verschifft), dazu noch die Ausstellung eines internationalen Fahrzeugscheins (den kannten die übrigens noch nicht mal beim Straßenverkehrsamt) sowie auch die Anpassung der deutschen KFZ-Versicherung und den damit verbundenen Steuern. Dies ist wichtig, damit Sprinti in Deutschland angemeldet bleiben kann. Ist er das nämlich nicht, bedeutet das, dass er bei einer Rückverschiffung nach Deutschland als Einfuhr eines neuen Fahrzeugs gilt, was wiederum bedeutet, dass beim Zoll eine 19 prozentige Einfuhrsteuer fällig wird. Da auch unsere bisherige KFZ-Versicherung nur in Europa galt, musste ebenfalls eine neue KFZ-Versicherung her…und zwar für jedes Land, das wir bereisen werden, eine einzelne…damit liegen wir bei rund 16 Stück! Am teuersten fällt dabei die für Kanada und die USA aus und begrenzte dadurch unsere Aufenthaltsdauer in beiden Ländern dort insgesamt auf 6 Monate.
Zusätzlich galt es in den letzten Wochen vor unserer Abreise noch unsere Jobs abzuwickeln, unseren Umzug zu organisieren und durchzuführen, unser Hab und Gut zum Teil zu verkaufen, zu verschenken oder bei unseren Eltern unterzustellen (vielen Dank übrigens noch einmal für diese Möglichkeit!).
Dann war sie leer unsere Liste mit den ToDo’s und wir hatten tatsächlich alles erledigt.
Jetzt galt es “tschüss” zu sagen…tschüss zu den Eltern und Geschwistern, Patenkindern, Nichten und Neffen, Onkeln und Tanten, Cousinen und Cousins, engen Freundinnen und Freunden und uns wurde bewusst, von wie vielen tollen und liebevollen Menschen wir doch umgeben sind. Zum Glück war es kein wirkliches “tschüss”, sondern viel eher ein “auf Wiedersehen”! (An die Lieben zu Hause: Wir freuen uns schon wieder sooo auf Euch!)
Und so sind wir nun seit neun Monaten auf Reisen…weit weg von unserem Leben zu Hause. Jetzt bestehen unsere Tage hier daraus, sich täglich neuen Herausforderungen zu stellen…und diese Herausforderungen können hier schon sein: Wo fahren wir heute hin? Was gibt es zu entdecken oder zu besichtigen? Schaffen wir es bei der Entfernung der Strecke und bei den Straßenverhältnissen vor Einbruch der Dunkelheit anzukommen (im Dunkeln sollte man weder in Kanada noch in den USA oder Mexiko aus Sicherheitsgründen (Tiere auf der Straße/Wildwechsel, schlechte Straßenverhältnisse oder Überfallgefahr) nicht Auto fahren)? Wie ist die Sicherheitslage vor Ort und welche Gegenden meiden wir? Haben wir alle Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, falls wir von Polizei (die hier durchaus ihre ganz eigenen Machenschaften pflegt) oder von dem Militär angehalten werden? Haben wir ausreichend Bargeld dabei (besonders hier in Mexiko funktioniert vieles nur mit Bargeld)? Wie weit reicht unsere Tankfüllung und wo befindet sich die nächst größere Tankstelle, die vor allem auch sauberes Benzin hat? Zusätzlich gilt es sich darum zu kümmern, ob wir ausreichend Frisch-/Trinkwasser an Bord haben, da man das Leitungswasser hier (und zum Teil auch in den USA) nicht trinken kann. Ebenfalls ist ein voller Stromspeicher nicht selbstverständlich, allerdings kommen wir gerade in wärmeren Ländern mit unserem Solarpanel super zurecht. Fragen, die sich uns ebenfalls stellen: Sind unsere Trockentrenntoilette und unser Abwassertank im „grünen Bereich“? Ist unser Kühlschrank gefüllt und wenn nicht, wo gehen wir einkaufen? Einkäufe dauern in der Ferne übrigens mindestens doppelt so lange wir zu Hause, weil es immer wieder andere Geschäfte gibt, deren Sortiment sehr unterschiedlich angeordnet ist und sich inhaltlich auch komplett unterscheidet. Da sucht man sich manchmal schon einen Wolf…so stehen wir seit Anfang der Reise auf Kriegsfuß mit Tomatenmark…ganz abgesehen von den Produkten, die man von zu Hause kennt und die es hier einfach nicht gibt! Selbst bekannte Lebensmittel sind hier teilweise etwas anders, so verhält sich die mexikanische „Crema“ nicht so wie deutsche Sahne. Aber mit der Expertise meines Schwiegervaters (Dank an Theo!) wissen wir mittlerweile, wie auch das zu händeln ist. Da man auf Reisen lange nicht so viel Stauraum im Wagen besitzt, wie man es vielleicht zu Hause hat, ist es nicht möglich so viele Vorräte anzulegen, was bedeutet, dass wir wesentlich häufiger einkaufen müssen. Auch Baumärkte sind hier zum Teil ein Fall für sich. Ebenso gehört es auf langen Reisen mit vielen Kilometern dazu, dass mal das ein oder andere am Fahrzeug fällig wird, wie z.B. ein Service oder auch nur ein Ölwechsel. Das in einem fremden Land mit einem deutschen Fahrzeug (auch wenn es sich um ein international gängiges Fabrikat handelt) durchführen zu lassen, ist gar nicht immer so einfach und dadurch umso zeitaufwendiger.
Zu unseren täglichen Herausforderungen gehört es außerdem abzuklären, wo wir am Abend übernachten werden…sei es zentral in einer Stadt, in der Natur, am Strand oder auf einem Campingplatz. Aspekte sind hierbei: Darf man es? Kommen wir dorthin? Gibt es freie Plätze? Was kostet es? Ist es sicher? Da wir auch noch herausfinden müssen, wo wir die nächste Dusche bekommen und wo wir unsere Wäsche waschen können, bieten sich hin und wieder Campingplätze an (allerdings gibt es hier auch Plätze, die haben weder das eine noch das andere). Dann heißt es sich anderweitig weiterzuhelfen…
Und wenn man sich all das vergegenwärtigt, merkt man schnell, dass Reisen nicht gleich Urlaub bedeutet, nur weil man sich in der Ferne aufhält.
Wollen wir es dennoch missen? Auf gar keinen Fall!!! Wir sind froh und dankbar über diese Möglichkeit so eine Reise zu erleben. So lernen wir jeden Tag aufs Neue andere Menschen und Kulturen kennen, staunen jeden Tag mehr über die atemberaubende Natur mit tollen Landschaften und einer faszinierenden Tierwelt. Jeden Tag springen wir ins kalte Wasser und erleben neue Abenteuer. Beinahe täglich verlassen wir unsere Komfortzone und wagen uns raus in die Gegebenheiten der großen weiten Welt. Schon jetzt können wir sagen, dass wir definitiv um so viel reicher wiederkommen werden…reicher an Erfahrungen und unvergesslichen Erlebnissen. (Wenn Du mehr über diese Erlebnisse erfahren möchtest, findest Du Geschichten und Bilder auf diesem Blog unter „Reiseberichte“.)
Auch genießen wir unsere Auszeit von der Arbeitswelt gerade sehr und wissen es zu schätzen morgens nicht vom Wecker geweckt zu werden und jeden Tag frei und neu gestalten zu können. Nun haben wir die Möglichkeit auch vor Ort eine andere Sprache zu lernen und uns neuen Hobbies, die zuletzt viel zu kurz gekommen sind, zu widmen.
Konnten wir die ersten Monate noch gar nicht so wirklich loslassen und runterkommen, so gelingt es uns mittlerweile immer besser. Waren unsere Tage in Kanada und den USA mit einem straffen Programm recht durchgetaktet, können wir erst in Mexiko richtig durchatmen. Weil uns auch das besonders wichtig war, haben wir uns auf der Baja California die letzten Wochen mehr Zeit genommen und auch mal längere Stopps eingelegt. Wir haben bisher unwahrscheinlich viele andere Reisende getroffen (hier sind besonders viele Schweizer, Franzosen, Deutsche, US-Amerikaner und Kanadier unterwegs) und nehmen viel mit aus den Gesprächen und den unterschiedlichsten Lebensentwürfen. Einige Reisende treffen wir z.B. im Laufe der Tour zufällig immer wieder. So haben wir ein Pärchen (die „Chirpy Travellers“) in Kanadas Norden am recht einsamen Polarmeer und gestern wieder hier in Mexiko am Strand getroffen…ohne Absprache und rein zufällig. So ähneln, aber auch unterscheiden sich diverse Reiserouten und Pläne der vielen Reisenden.
Eins haben sie aber alle gemeinsam: Sie sind reisehungrig!
Wenn sich die derzeitigen Unruhen in Culiacán, die dadurch entstanden sind, dass der involvierte Sohn des inhaftierten Drogenbosses “El Chapo” gefasst worden ist, gelegt haben, werden wir übersetzen auf das Festland Mexikos, wo weitere Abenteuer auf uns warten werden.