Unser Sprinter erreicht Amerika (#002)

Darauf hatten wir gewartet….die „Atlantic Sky“ mit unserem Sprinter an Bord bei der Einfahrt in die Bucht von Halifax! 

Unser Roadtrip durch Amerika kann also beginnen!

Aber jetzt erstmal von vorne:

Als die Pläne für unsere Tour vor geraumer Zeit reiften, stellte sich natürlich auch die Frage mit welchem Fahrzeug ist so ein Roadtrip überhaupt umsetzbar (s. dazu Peter’s Artikel “Sprinter-Das Basisfahrzeug für unser Reisemobil”) und vor allem, wie bekommen wir den Wagen über den Atlantik??? Also galt es abzuwägen, ob es mehr Sinn macht in Kanada oder den USA ein Fahrzeug zu kaufen und es dort vor Ort umzubauen oder es alternativ aus Europa verschiffen zu lassen. Dabei stellten sich uns folgende Fragen: Was für Fahrzeuge sind in Amerika auf dem Markt und was bekommt man für sein Geld? Wie sollen wir ein Fahrzeug umbauen, ohne dass wir dort spezielles Werkzeug, einen festen Abstellort, ja noch nicht einmal eine Basis haben? Schnell stellten wir also fest…das macht keinen Sinn. Besser ist es, wir schauen uns zu Hause nach einem Fahrzeug um, werden dort auch den Ausbau vornehmen und dann geht “Sprinti” (das war das Maximale, was für Peter als Spitzname für den Wagen in Frage kam) auf’s Schiff und fährt uns quasi hinterher, während wir in den Flieger steigen. Über das “hinterher” lässt sich nun streiten, weil Sprinti schon drei Tage vor unserem Abflug mit dem Schiff gestartet ist…und zwar von Hamburg aus. Als Spedition haben wir “SeaBridge” gewählt, die sich mit weltweiten Transporten auskennen. Nach eigenen Angaben haben sie seit 1997 über 10.000 Wohnmobile über den großen Teich und wieder zurück gebracht. Also sind wir mal ganz optimistisch, dass das bei unserem Sprinti auch funktioniert. Mein Vater würde jetzt sagen:”Denise, komm zum Punkt!” Also los gehts!

Wir schreiben Freitag, den 08.04.2022 als Peter und ich uns mit unserm Wagen auf den Weg nach Hamburg zum Hafen machen. Bei der Reederei ist unser Fahrzeug durch die Spedition bereits angekündigt worden und ein Platz auf einem Containerschiff war schon für unser Wohnmobil reserviert. Der Preis für die Verschiffung richtet sich nach m³-Größe des Fahrzeugs. Da unser Fahrzeug zu hoch ist, passt er nicht in einen Container und geht als Roll-on/Roll-off unten in den Frachtraum…was ich bei den Horrorstorys, die man teilweise von ins Meer gefallenen Containern so hört, auch gar nicht sooo schlecht finde. Aber machen wir uns mal gar nicht erst verrückt! Wir müssen am Hafen nur noch ein paar Formalitäten erledigen und schon kann der Wagen auf das hintere Hafengelände gefahren werden. Dazu muss er eine Schranke passieren, die Peter dann nicht nur passiert, sondern auch touchiert. 

Aber zum Glück alles halb so wild.

Dann heißt es auch schon: ”Adiós Amigo…also Sprinti!” Schon ein komisches Gefühl, den Schlüssel samt Auto einfach so an eine fremde Person zu übergeben (“Hilfe Kontrollverlust”, sage ich nur!). Wir hatten gewisse Vorgaben, die es zu erfüllen gab: Das Wohnmobil musste “blickleer” sein, d.h. keine Gegenstände dürfen offen rumliegen, alles muss verstaut sein. Der Kraftstofftank darf nur zu ¼ gefüllt sein, alle anderen Tanks und Gasflaschen müssen hingegen leer sein. Keinesfalls dürfen Lebensmittel, Pflanzen, Erde, Tabakwaren, Alkohol, Waffen, Drogen (dazu zählen auch Medikamente), Gefahrgut und brennbare Substanzen mit an Bord sein. Wir hatten unser Fahrzeug also dementsprechend präpariert und dann schaut sich der Hafenarbeiter unseren Sprinter noch nicht einmal von innen an…zumindest nicht in unserem Beisein…was jetzt vielleicht auch nicht so von Vorteil ist. Egal, wird alles schon schiefgehen!

Wieder zu Hause in Düsseldorf haben wir nun tagtäglich auf vesselfinder.com verfolgt, ob das Schiff schon losgefahren ist, aber lange tat sich da nichts. Unser Sprinter wurde sogar nochmal auf ein anderes Container-Schiff umgebucht. Ok, also sollte es nun die “Atlantic Sky” sein und am 19.04.2022 fuhr sie dann auch endlich los.

Aufgrund von Corona, der Wetterverhältnisse und des Ukraine-Krieges war es zu Verzögerungen gekommen. Von Hamburg aus ging es für die „Atlantic Sky“ über Antwerpen nach Liverpool und dann über den Atlantik mit erster Anlaufstelle Halifax, bevor es für sie weiter in die USA geht. 

Nach 12 Tagen, die wir nun schon in Kanada genießen durften, ist es soweit und Sprinti kommt in Amerika an….

Aber auch jetzt ist noch ein wenig Geduld gefragt. Weil die Fracht noch inspiziert werden muss (ich bin gespannt, wie genau die nun hier sind) und der Wagen noch durch den Zoll muss, können wir ihn erst zwei Tage nach Ankunft entgegennehmen. Dafür ist ein bestimmter Ablauf einzuhalten: Morgens um 7.30 Uhr mit allen Unterlagen zum Spediteur, dann zum Zoll (ca. 2 km entfernt) und dann zum Hafen (ca.1,7km entfernt) und dort hoffentlich mit Sprinter vom Hafengelände wieder runter. Zeitlich sind wir da etwas knapp bemessen, weil wir an dem besagten Vormittag auch aus unserer Airbnb-Unterkunft auschecken und bis 12 Uhr auch unseren Mietwagen abgegeben haben müssen.

Hier nun das Resultat:

Nun galt es also nur noch Mietwagen abgeben, einkaufen, Gasflaschen besorgen, Wasser auffüllen, im Wohnmobil klar Schiff machen und einen guten Stellplatz für die erste Nacht finden. Wir können sagen….alles erledigt!

Fortsetzung folgt….