Benzin-Standheizung, Dachluken- und Fenstereinbau, Solarpanel
Nun sollte es also mit dem Ausbau losgehen…
Zuvor hatten wir den Sprinter nochmal bei Mercedes durchchecken lassen, wobei uns Denise‘ Onkel Kalle sehr behilflich war. Der Sprinter war glücklicherweise in einem sehr guten Zustand und auch die TÜV-Prüfung 2 Jahre später hat er ohne erneute Vorabprüfung problemlos bestanden.
So sollte das erste Loch ins Auto geschnitten werden – allerdings nicht von uns, da eine Benzin-Standheizung nur von Fachpersonal mit spezieller Qualifikation eingebaut werden darf. Benzin ist schließlich leicht entzündlich – bei einer Diesel-Standheizung sieht das offenbar anders aus. Die Standheizung hat die Firma Heatsys aus Nordhorn/Wietmarschen eingebaut. Wir haben die Webasto Air Top STC 2000 Benzin. Die Firma Heatsys kann ich wirklich empfehlen. Mittlerweile machen sie auch Aufstelldächer und clevere Möbel für viele Arten von Vans. Solltet ihr da mal anrufen, bestellt Waldemar mal einen schönen Gruß von mir. 🙂
Die Standheizung saugt je nach Temperatur ca. 100 ml Benzin pro Stunde aus unserem Tank und kann über ein Bedienfeld im Wagen gesteuert werden. Wir benutzen sie aber nur wenn die Außentemperatur unter 10 Grad Celsius fällt.
Doch nun wollte ich ja selbst auch noch einige Löcher ins Auto bohren und sägen.
Wir haben zwei Dachluken geplant, eine vorne und eine hinten. Unser Modell, die MAXXFAN Deluxe kann man auch bei Regen öffnen und es sind Lüfter integriert, die sich auf eine bestimmte Temperatur einstellen lassen. So wird automatisch die Luft ein- oder abgesaugt. Manuell kann man sie natürlich auch betreiben. Der Sprinter hat vorne und hinten zwei Stellen im Dachblech, die für 40 x 40 cm Lüfter vorgesehen sind. Die beiden Stellen passten auch gut in das Raumkonzept und die Dachfläche dazwischen war auch groß genug für das geplante Solarpanel.
Für die Dachluken haben wir dann die entsprechenden Holzrahmen angefertigt.
Für die Löcher haben wir eine normale Stichsäge mit Metallsägeblatt benutzt und das hat super geklappt. Es gibt auch spezielle Blechsägen, die sind meiner Meinung nach aber nicht unbedingt nötig. Alles schön abgeklebt und schon ist das erste Loch im Wagen. Die Kanten haben wir dann noch mit Rostio Epoxy Grundierung behandelt. Zum Abdichten kam der Dichtstoff Sikaflex 521UV zum Einsatz, der sehr witterungsbeständig ist.
Die Fenster waren da schon etwas komplizierter. Zum einen muss man die Streben im Innenraum bedenken (dadurch ergeben sich gewisse Vorgaben, wo ein Fenster eingebaut werden kann) und zum anderen ist an dem Wagen nichts gerade. Wir haben uns an den Abkantungen und Streben des Fahrzeugs orientiert, ich würde beim nächsten Mal aber beide Fenster im gleichen Winkel zu einer imaginären Waagerechten anbringen. Das ist aber wohl noch deutlich komplizierter, da man keine Referenz am Fahrzeug oder zum Boden hat.
Wir haben uns Schablonen aus Pappe angefertigt und die dann von innen angehalten, damit die auf jeden Fall mit den Streben passen. Dann vier Referenzlöcher gebohrt, die Pappe außen wieder angelegt und mit den Referenzlöchern abgeglichen.
Online hatte ich irgendwo die Empfehlung gelesen eine Kreislochsäge für die Ecken zu nutzen. Das fand ich aber schwierig, da das Blech doch stark vibriert hat und der Schnitt dadurch unsauber wurde. Zum Glück aber alles „im Rahmen“.
Viel einfacher fand ich die Stichsäge, die ich auch für die weiteren Fenster benutzt habe. Für nette Fotos hat die Kreislochsäge allerdings gesorgt.
Auch hier wurde wieder mit Rostio Epoxy Grundierung grundiert.
Die Rahmen haben wir dann auch wieder mit Sikaflex 521UV abgedichtet. Dafür haben wir die Latten ein wenig eingeritzt um der Krümmung der Seitenwand folgen zu können. Die Fenster haben ebenfalls eine leichte Krümmung.
Und schon waren zwei Dachluken und drei Fenster eingebaut. Wir haben uns je für die Dometic S7P Ausstellfenster 750 x 465 mm für die Seitentür und gegenüber am Waschbecken entschieden. Hinten am Bett hingegen für das Dometic S7P Ausstellfenster 818 x 315 mm.
Daraufhin fehlte nur noch die Kabeldurchführung des Solarpanels um die „Außenarbeiten“ vorerst abzuschließen. Dafür haben wir dann natürlich das Solarpanel direkt mit aufgeklebt. Verbaut haben wir ein 360 Watt Panel, dazu aber in einem späteren Artikel mehr.
Das Solarpanel haben wir mit Aluprofilen verschraubt und auf das Dach geklebt. Da das Panel nur geklebt und nicht, wie die Fenster zusätzlich von innen gesichert ist, haben wir uns dieses Mal für Sikaflex 252i Kleber anstatt Sikaflex 521UV Dichtmasse entschieden und den Lack zuvor noch mit Sika Primer vorbehandelt.
So, Solarpanel auch fertig! Damit waren die Außenarbeiten erledigt, die vor der Innenverkleidung gemacht werden mussten. Von der Kabeldurchführung habe ich leider kein Foto gemacht, ist aber denke ich selbsterklärend.
