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Sierra Nevada

Reiseberichte Mexiko

Von Mumien, Silberminen und Schmetterlingen (#037)

19. Februar 2023

– Und ganz vielen bunten Häusern –

Nachdem wir die Stadt Tequila verlassen haben, führt es uns weiter ins Landesinnere. So durchkreuzen wir auch Guadalajara, die Hauptstadt des Bundesstaates Jalisco und mit ca. 1,9 Mio. Einwohnern und ca. 5 Mio. in der Metropolregion die zweitgrößte Stadt in Mexiko. Da wir zuletzt recht viele Städte besucht haben und auch noch einige auf unserer Agenda stehen, machen wir zwar einen Schlenker durch die Stadt, belassen es aber dieses Mal beim Durchfahren.

Unser Ziel für diesen Tag ist Charly’s Restaurant & RV Park in Santa Elena. Charly ist ein Schweizer, der seit über dreißig Jahren in Mexiko lebt und durch sein europäisch/schweizerisch angehauchtes Essen immer auch wieder Europäer anlockt. Als wir dort ankommen, stehen auf dem eigentlich recht kleinen Platz bereits viele Schweizer und auch einige Deutsche. So treffen wir tatsächlich Brigitte und Bernhard wieder, mit denen wir auf der Baja am Strand Silvester gefeiert haben. Und auch Michaela und Peter (exploring 509) aus Deutschland, die seit einigen Jahren mit ihrem Expeditionsfahrzeug unterwegs sind, lernen wir dort kennen. So sitzen wir abends alle bei Charly beisammen, tauschen uns über unsere Reisegeschichten aus und haben viel Spaß zusammen. Tagsüber nutzen wir die Zeit für ein paar Erledigungen (so spielt Peter meinen Friseur und ich muss sagen, er schlägt sich wirklich gut dabei) und statten auch der kleinen Käserei in den Bergen einen Besuch ab, die bekannt ist für ihren französischen Käse. So landen Camembert, Brie, Parmesan, Grüyere und Raclette-Käse in unserem Einkaufskorb…da man sowas hier eher selten bekommt, nutzen wir das vollends aus! Nachmittags bleibt auch noch ein wenig Zeit für einen Apfelstrudel bei Charly…auch das muss sein!

Dann geht es für uns weiter nach Guanajuato, eine Stadt in Zentralmexiko mit zirka 194.500 Einwohnern und Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Guanajuato ist eine der legendären Silberstädte Mexikos, die einen Teil des spanischen Reichtums in der Frühen Neuzeit begründeten. So war es zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit 65.000 Einwohnern nach Havanna und Mexiko City die drittgrößte Stadt der westlichen Hemisphäre. Seit 1988 ist die Stadt auch Weltkulturerbe. Guanajuato liegt auf einer Höhe von etwa 2000 Metern über dem Meeresspiegel in einem engen Gebirgstal und das Stadtbild zeichnet sich durch sehr viel Architektur aus kolonialer Zeit, sowie engen und verwinkelten Straßen aus. Und das bekommen wir am eigenen Leib zu spüren…und Sprinti auch! Hier der abenteuerliche Weg zu unserem Stellplatz mitten in der Stadt…(das Video ist mit ca. 9 Minuten zwar ein wenig länger, aber wir wollten Euch einfach mal mitnehmen in unseren Reisealltag).

Nachdem Sprinti gut und sicher geparkt ist, machen Peter und ich uns zu Fuß auf ins Stadtzentrum. Die farbenfrohen Häuser und engen Gassen verleihen ihr einen ganz besonderen Charme. Wir erkunden die Markthalle und essen dort frischgemachte Tortillas, schlendern vorbei an vielen Verkaufsständen, beobachten die Mexikaner, wie sie ihre Stadt genießen, gönnen uns ein Eis in der Sonne und laufen hoch zum Aussichtspunkt mit einem tollen Blick auf diesen besonderen Flecken Erde…auch wenn der Weg hoch definitiv nicht zu unseren Lieblingsbeschäftigungen gehört…meine lädierte Rippe lässt grüßen! Aber die Aussicht entschädigt für alles…

In einer Gasse liegen die Häuser sogar so dicht beieinander, dass man sich von dem einen auf den anderen Balkon küssen kann. Dahinter liegt eine ganz besondere Geschichte:

Ana war die Tochter eines kontrollierenden Spaniers, der fest entschlossen war, dass sie einen reichen Mann heiraten soll. Er war so zielstrebig in seinen Plänen für sie, dass er alles tun würde, um sie daran zu hindern, mit jemandem zu sprechen, den er für zu arm hielt. Eines Tages jedoch, als sie durch die Straßen von Guanajuato schlenderte, traf sie einen gutaussehenden, aber bescheidenen Bergmann namens Carlos, und die beiden verliebten sich sofort ineinander. Gegen den Willen ihres Vaters traf sich Ana heimlich mit Carlos. Nachdem Anas Vater jedoch Gerüchte über Treffen des Paares gehört hatte, folgte er ihr und erwischte das Paar zusammen. Wütend verbannte der Vater Ana in ihr Schlafzimmer, schloss die Tür ab und gelobte, sie einem alten, reichen Adligen aus Spanien zu verheiraten. Von seiner Liebe getrennt, besuchte Carlos mit gebrochenem Herzen Anas Haus. Als er dort ankam, bemerkte er, dass sich Anas Schlafzimmer in einer sehr engen Gasse befand und in unmittelbarer Nähe ein weiteres Haus mit einem Balkon zu ihrem Schlafzimmer lag. Mit neuer Hoffnung ging Carlos zum Besitzer des Hauses und bot an, es zu kaufen. Der Besitzer weigerte sich und verlangte mehr Geld. Carlos hob sein Angebot an, aber der Besitzer lehnte erneut ab. Carlos erhöhte sein Angebot wiederum, aber der Eigentümer lehnte ein weiteres Mal ab. Der Besitzer begann ein wenig irritiert über Carlos‘ Beharrlichkeit zu sein und hob den Preis so sehr an, dass er dachte, Carlos würde ihn in Ruhe lassen. Carlos akzeptierte jedoch und sammelte jede letzte Münze, die er dem Mann bezahlen musste. Jetzt, als stolzer Besitzer eines Hauses in unmittelbarer Nähe von Anas Schlafzimmerfenster, rief er zu seiner Geliebten. Das Paar umarmte sich von Balkon zu Balkon und versprach, sich jeden Abend zu sehen. Aber eines Nachts, als die Liebenden in einen leidenschaftlichen Kuss versunken waren, betrat Anas Vater ihr Schlafzimmer. Als der Vater seine Tochter in den Armen des bescheidenen Bergmanns sah, geriet er in einen heftigen Wahnsinn, hob einen Dolch auf und stieß ihn in die Brust seiner Tochter, wodurch sie getötet wurde. Einige sagen, dass Carlos in seiner Verzweiflung, seine Liebe zu beschützen, versuchte, von seinem Fenster in Anas Schlafzimmer zu springen, aber zu Boden stürzte, die dritte Stufe traf und sich das Genick brach. Andere sagen, dass er, nachdem er Anas leblosen Körper gesehen hatte, von Trauer überwältigt war und an seinem Arbeitsplatz, der La Valenciana Mine, Selbstmord begangen hatte.

Jetzt ist „El Callejon del Beso“ (Die Gasse des Kusses) eine der berühmtesten Touristenattraktionen von Guanajuato. Es heißt, Paare sollten auf der dritten Stufe (extra rot gestrichen) stehen und sich küssen, um ein Leben voller Glück in der Liebe zu genießen. Wir machen einen kurzen Abstecher dorthin, als wir aber diesen Touristenansturm sehen, machen wir direkt kehrt. Peter und ich sind uns sicher, dass unsere Liebe nicht von diesen Balkonen oder von irgendeiner Stufe abhängt (also toi toi toi…ich klopfe auf Holz) und mein Papa ist mit meiner Partnerwahl glücklicherweise auch sehr zufrieden, so dass wir da auch erstmal nichts zu befürchten haben. 🙂

Als nächstes steht für uns ein Museum auf dem Programm…und zwar das Mumienmuseum!

Die Mumien von Guanajuato sind eine Reihe von natürlich mumifizierten Körpern, die während eines Ausbruchs der Cholera in Guanajuato im Jahr 1833 beigesetzt worden waren. Die Mumien wurden auf einem Friedhof in Guanajuato entdeckt, wodurch das „Museo de las Momias de Guanajuato“ eine touristische Attraktion in Mexiko geworden ist. Das Museum steht im Zusammenhang mit der landestypischen Totenkultur der Mexikaner, die dem Thema eine humorvolle Seite abgewinnt. Allerdings ist das Ausstellen der Mumien in Mexiko nicht unumstritten. All diese Mumien wurden zwischen 1865 und 1958 ausgegraben, als das Gesetz von den angehörigen Verwandten eine Steuer verlangte, wenn die Toten auf dem Friedhof bleiben sollten. Wenn die Angehörigen die Steuer nicht zahlten, verloren sie das Recht an dem Begräbnisplatz und die Leichen wurden ausgegraben. Bei 90 % der Toten geschah dies. Aber nur 2 % von ihnen waren auf natürliche Weise mumifiziert. Eine natürliche Mumifizierung kann besonders durch trockene Hitze, Dauerfrost, Luftabschluss oder Pech und Asphalt einsetzen. Bei anhaltender Kälte oder trockener Hitze sind die wechselwarmen, zersetzenden Bakterien kaum oder gar nicht aktiv. So können zum Beispiel Eismumien wie der „Ötzi“ entstehen. Durch den mineralreichen Boden in Guanajuato waren diese Leichname mumifiziert worden, Haut und Haare blieben erhalten. Einige von ihnen waren anscheinend lebendig begraben worden, ihr schmerzhafter Gesichtsausdruck durch die Mumifizierung eingefroren. 117 Mumien hat das Museum insgesamt und stellt dadurch weltweit die größte Sammlung von natürlich mumifizierten Leichen dar, von einem 7 Monate alten Fötus bis zu 70-jährigen Frauen und Männern. Der Anblick dieser Körper lässt gerade mich erschaudern und die dazugehörigen Geschichten zu hören ist nur schwer zu ertragen. Umso mehr wundert es uns, wie viele Familien auch mit kleinen Kindern das Museum an diesem Tag besuchen. Aber es hat wohl damit zu tun, dass die Mexikaner einen ganz anderen Umgang mit dem Tod pflegen als wir in Europa (s. dazu auch Artikel „Endlich Strand und der „Dia de los Muertos“… #029“).

(Wer ein wenig dünnhäutiger ist, kann die nächste Galerie einfach übrspringen.)

Der nächste Tag ist einer der besonderen Art…Peter hat Geburtstag! Da wir uns auf der Reise gegenseitig nichts schenken, darf sich das Geburtstagskind immer aussuchen, wie der Tag gestaltet werden soll. Also starten wir mit einem leckeren Frühstück (genug Käse haben wir ja jetzt!) und fahren danach zu einer alten Silbermine kurz vor Guanajuato. Man sagt, dass hier in der Bocamina San Ramon im Jahr 1549 die Mutterader des Silbers gefunden wurde, die während der Zeit des Vizekönigreichs die reichste der Welt war, was der Region einen wichtigen Aufschwung brachte und zum Wachstum dieses gesamten Gebiets beitrug. In der Nacht des 15. Juli 1880 stürzten plötzlich Wassermassen der benachbarten Schächte von Santo Cristo abrupt in die von Valenciana und San Ramón. Dies führte dazu, dass der aufgebaute Druck Arbeiter, Steine ​​und Gerüste über große Entfernungen in die Luft schleuderte. Diese Tatsache führte dazu, dass La Bocamina lange Zeit als Beispiel einer Bergbaukatastrophe in Erinnerung blieb. Der Abstieg ins Bergwerk betrug ursprünglich 520 Meter, heute ist aus Sicherheitsgründen nur noch der Abstieg bis 60 m erlaubt. Und die marschieren auch wir bergab in die feuchte, nur wenig beleuchtete Mine und bekommen einen Eindruck, wie der Arbeitsalltag eines Minenarbeiters hier ausgesehen haben mag. Ursprünglich wollten wir die größten Minen der damaligen spanischen Kolonien in Zacatecas besuchen, doch aufgrund der derzeitigen Unruhen dort vor Ort, haben wir uns für den Besuch der Mine hier in Guanajuato entschieden. So wurden damals viele Ureinwohner Mexikos zur Arbeit in den Minen zwangsrekrutiert, dies trug auch entscheidend zum Reichtum der spanischen Krone im 16. Jahrhundert bei. Wenn man eine menschliche Bilanz der spanischen Kolonialisierung Ende des 16. Jahrhunderts ziehen muss, dann sind Landnahme, Massaker, Versklavung und Epidemien die Ursachen für die Massenausrottung der indigenen Bevölkerung…auch hier in Mexiko.

Noch am selben Tag geht es für uns weiter, denn Peter hat für seinen Geburtstag noch einen zweiten Besuchswunsch. Wir erreichen den Bundesstaat Michoacán und fahren dort zum Biospärenreservat Santuario Mariposa Monarca. Der Name steht für unzählige Monarchfalter, die sich hier momentan aufhalten. Der Monarchfalter ist der am besten erforschte Schmetterling Nordamerikas (Kanada, USA und Mexiko) und ein berühmter Wanderfalter. Einzelne Tiere legen bei Wanderungen im Herbst in Nordamerika bis zu 3600 Kilometer zurück. Die östliche Population in Nordamerika überwintert mit mehreren 100 Millionen Tieren auf wenigen Hektar in der mexikanischen Sierra Nevada. Wir befinden uns mittlerweile auf über 3000 m Höhe und wandern einen steilen Berg hoch, bei dem meine Rippe bei der ganzen Schnappatmung „juchuu“ schreit. Alternativ hätte man auch hoch reiten können, aber das wollten wir den Tieren dann auch nicht antun. Letztendlich werden wir aber auch hier wieder bestens entschädigt und können oben dieses tolle Naturspektakel in vollen Zügen genießen. So werden wir an diesem Tag Zeuge eines ganz besonderen Naturschauspiels von mehreren Millionen Tieren, die vor uns auf Bäumen und Pflanzen sitzen oder zahlreich durch die Luft fliegen und uns ein wunderschönes Bild vermitteln.

Die Monarchfalter orientieren sich übrigens bei ihren Wanderungen am Sonnenstand und korrigieren den Azimut während des Tages, um den Kurs zu halten. Durch die Wahrnehmung polarisierter Ultraviolettstrahlung ist diese Navigation auch bei bedecktem Himmel möglich. Zusätzlich haben sie im Kopf Magnetit eingelagert und können sich dadurch mit Hilfe des Erdmagnetfelds und ihres Magnetsinns orientieren. Bei ihren Wanderungen nutzen sie außerdem Landmarken wie etwa die Sierra Madre Oriental, der sie im Herbst entlang nach Süden mit leichter Ostausrichtung folgen, nachdem sie zuvor eine südwestliche Richtung durch Nordamerika geflogen sind. Ebenso dienen Gewässer wie große Flüsse oder Seen und die Meeresküsten der Orientierung. Die Natur ist echt unglaublich!

Wir hatten Glück, so gehörten wir in der Abendsonne zu den letzten Besuchern, die noch hoch zu den Schmetterlingen durften. Als wir wieder am Parkplatz ankommen, ist es Zeit für ein kleines Abendessen und ein Geburtstagsbierchen, bevor sich der Tag dem Ende zuneigt.

Nach einer Nacht bei Temperaturen von -1 Grad (wir sind ja auf über 3000 m Höhe) sind wir wieder einmal froh, dass wir Sprinti so gut isoliert haben, die Kälte konnte uns somit nichts anhaben. Wir machen uns schon früh auf den Weg, denn heute wollen wir die Grenze zum Bundesstaat Mexiko (ja, den gibt es neben Land und Stadt mit selbigem Namen auch noch) erreichen. Dabei gilt es gewisse Dinge zu beachten, wenn man nicht angehalten und zu einer hohen Geldstrafe verdonnert werden möchte. So dürfen an jedem Tag nur Fahrzeuge mit gewissen Kennzeichen fahren, um Luftverschmutzung und zu viel Verkehr einzudämmen. Wer wann fahren darf, richtet sich nach der letzten Zahl auf dem Autokennzeichen, so dürfen wir mit der „3“ mittwochs und samstags (jeweils ganztägig) nicht fahren und außerdem täglich nicht morgens zwischen 5-11 Uhr. Letzteres resultiert daraus, dass wir kein Kennzeichen aus dem Staat Mexiko besitzen. An diesem Tag, es ist ein Dienstag, dürfen wir also mit Sprinti fahren. Wir warten an einer Tankstelle (und verbringen die Zeit mit Artikelschreiben etc.) bis es 11 Uhr ist und dann geht es ab über die Grenze zum Bundesstaat Mexiko. Auch Mexiko City kommen wir somit immer näher und können diese riesige Stadt bereits aus der Ferne beobachten. Auf unserem Weg kommen wir zudem wieder an unzähligen Straßenständen vorbei, an denen frisches Essen zubereitet wird und die meist von der gesamten Familie über mehrere Generationen betrieben werden. Außerdem scheinen hier in Mexiko Autositze oder gar Kindersitze nicht so eine große Rolle zu spielen, schließlich gibt es doch hinten eine Ladefläche, auf er nicht nur Tiere oder Gegenstände transportiert werden können…

Unser Weg führt allerdings erstmal nach Teotihuacan, nördlich von Mexiko-Stadt (s. dazu unsere Route). Dort erreichen wir einen Wohnmobilplatz, der zum einen einen Mechaniker an Bord hat und zum anderen ein guter Ausgangspunkt für unsere Fahrt rein nach Mexiko City ist, weil Sprinti hier ein paar Tage ohne uns, aber dennoch bewacht stehen kann. Mit Mechaniker Erik untersuchen wir direkt mal Sprintis Stoßdämpfer, weil die auf den letzten rund 45.000 km ordentlich herhalten mussten, besonders auch bei den Straßenverhältnissen hier in Mexiko. Und richtig genug, es wird dringend Zeit für Neue. Erik tätigt zwei Telefonate und einen Tag später hat Sprinti bereits neue Stoßdämpfer und das sogar von der gleichen Marke wie zuvor. Sehr schön! Auch unser Gebläse hat bei all dem Staub und Geruckel hier einen Wackelkontakt, aber Dank Erik bekommen wir auch das wieder hin. Ebenfalls sehr schön!

Dann heißt es für uns „Tasche packen“, denn als nächstes geht für uns in die Hauptstadt…namens Mexiko City!

Aber dazu dann beim nächsten Mal mehr…