– Küchenzeile, Sitzecke, Bad und Stauraum –
Der Sprinter ist natürlich kein rechtwinkliger Kasten, sondern verläuft nach hinten spitz zu. In der Praxis ist halt alles ein bisschen anders als in der Theorie (siehe Artikel Raumplanung) und deshalb bauen wir nacheinander die einzelnen Möbelgruppen ein. Dadurch haben wir ein bisschen mehr Spielraum und so soll nach dem Bett nun also Küchenzeile, Sitzecke, Bad und ganz viel Stauraum eingebaut werden.
Unsere Möbel bestehen aus fünf wesentlichen Elementen:
- Kühlschrank – Dometic CoolMatic MDC-90K 90 Liter
- Kochmöglichkeit – Thetford Triplex Kocher & Backofen
- Waschbecken – 30 x 40 cm
- Bad mit Toilette und Dusche – Nature’s Head Trockentrenntoilette
- ganz viel Stauraum
Kühlschrank und Kocher werden in einem Block zusammen an die Eingangstür und das Waschbecken auf die gegenüberliegende Seite positioniert, damit es sich so einen Wasseranschluss mit dem Bad teilen kann. Der Stauraum kommt dann überall dahin, wo noch Platz übrig ist.
Wieder kommt Pappelsperrholz zum Einsatz. Für tragende Elemente 18 mm stark und für alles andere 12 mm oder dünner.
Die Maße der Küchenzeile wurden also von den beiden Geräten festgelegt, zwischen die wir dann noch ein Reststück Armaflex geklebt haben, damit die Abwärme des Ofens den Kühlschrank im besten Fall wenig beeinflusst und bis heute haben wir das auch nicht feststellen können. Über und unter den Geräten war dann auch noch Platz für drei Schubladen für Besteck, Töpfe und andere Küchenutensilien.
Zwischen Bett und Küchenzeile war jetzt also genug Platz für eine Sitzecke. Dafür haben wir das Bett mit einer Trennwand aus 18 mm Pappelsperrholz verkleidet und einen Ausschnitt für Schubladen gesägt.
Auf der anderen Seite haben wir den Raum für das Bad gebaut. Vorher hatten wir noch getestet wie viel Platz wir brauchen um von einem Stuhl, ohne sich ab- oder irgendwo anzustoßen, aufzustehen. In unserem Fall sind das ca. 100 cm, die wir dann vom Fahrersitz gemessen haben. In der Breite haben wir am Boden 60 cm und an der Decke 40 cm – genug um sich darin auch duschen zu können ohne das Klo auszubauen. Unser Waschbecken mit 30 x 40 cm sollte auch genug Platz haben, also haben wir dafür und den Unterschrank 55 cm genutzt.
So blieben uns am Ende 66 cm für die Breite der beiden Sitze vor dem Bett – genug um sehr bequem sitzen zu können.
Der Tisch sollte unter dem Bett herausziehbar sein, und so haben wir uns überlegt, dass wir links und rechts neben dem Tisch noch weitere Bretter ausziehen könnten um die Arbeitsfläche, die ja quasi nur 55 cm neben dem Herd war, auf insgesamt 187 cm zu erweitern. Das hat sich beim Kochen etc. als wirklich sehr nützlich erwiesen.
Die Tischplatte und die beiden Arbeitsflächen werden durch Alu-U-Profile gehalten, die in den Bettstreben verschraubt sind, und können so einfach herausgezogen werden. Meine Hoffnung war, dass ich die nicht noch extra vor Herausrutschen sichern muss und bisher hat das auch gut funktioniert. Holz arbeitet schließlich immer ein bisschen und in diesem Fall zu unserem Vorteil.
Im Mittelgang können wir so vier große Schubladen 50 x 50 cm mit unterschiedlichen Höhen einbauen. Somit ist auch für ausreichend Stauraum gesorgt – wobei man da ja bekanntlich nie genug haben kann.
Hinter den Schubladen kommt dann unser 210 Liter Wassertank, der so vor Wärme und Kälte bestens geschützt ist.
Den Wassertank befestigen wir mit Metallband am Boden und mit zusätzlichen Metallwinkeln in Fahrtrichtung. Eine Faustformel hierbei ist, dass man das Gewicht 20-fach absichern soll. In unserem Fall also 4200 kg, wenn der Tank komplett gefüllt ist.
Zusätzlichen Stauraum haben wir natürlich noch unter den Sitzbänken. Dort verstauen wir unsere Kleidung. Jeder von uns hat somit einen Kleiderschrank in Größe von 66 x 51 x 42 cm (ca. 140 Liter), was in etwa einem sehr großen Reisekoffer entspricht.
Ich komme mit dem Stauraum sehr gut aus, da wir Wanderschuhe, Jacken, etc. auch noch an anderen Orten lagern können. Denise musste sich erst ein bisschen daran gewöhnen, aber es passt bei ihr mittlerweile auch sehr gut. Schließlich können wir ja auch alle paar Wochen waschen. 🙂
Unter der Spüle haben wir Platz für den Mülleimer, Putzmittel und viele andere „kleine“ Dinge (z.B. Denise’s 10kg Hantel 😉 ). In den Schubladen unterm Bett sind unsere Lebensmittel, Geschirr und viele andere Dinge verstaut, die wir täglich brauchen.
So passt tatsächlich das meiste, was wir täglich nutzen, in die sieben Schubladen und den Waschbeckenschrank.
Zusätzlich haben wir aber hinter dem Wassertank, über die Hecktüren zugänglich, noch drei riesige Schubladen (80 x 66 x 80 cm) mit Schwerlastschienen gebaut, für die Dinge, die wir nicht mehrmals täglich gebrauchen.
In die unterste Schublade passt zum Beispiel das gesamte Werkzeug, Ersatzteile und der Grill.
Für das Bad haben wir eine Edelstahlwanne fertigen lassen, in die wir einen Abfluss gebohrt haben. Zusätzlich sind die Halterungswinkel der Toilette mit Sikaflex auf dem Boden der Edelstahlwanne verklebt.
Um die Wände des Bads wasserdicht zu machen, haben wir uns entschieden eine Fototapete einzukleben und mit einem wasserdichten Überzug zu streichen. So bekommt man in dem kleinen Raum nicht direkt Klaustrophobie und hat was zu gucken, wenn man sich darin aufhält.
Die Tür haben wir mit Schrankscharnieren befestigt, da es in diesem Fall einfacher war und von außen somit nicht sichtbar sind.
Auf der Rückseite des Bads befindet sich dann noch ein Regal, dass sowohl als Aufbewahrungsort für Hygieneartikel als auch als Schaltzentrale für unsere Technik dient.
Nach dem Rohbau folgten noch weitere Kleinigkeiten, wie zum Beispiel ein Gewürzregal, ein Lüftungskasten für den Kühlschrank, sowie der Gaskasten in Kofferraum. Denise hat sich mit dem Design sehr viel Mühe gegeben und das sieht man auch. Auf die ganzen Details werden wir später noch eingehen.
Bisher sind wir sehr mit den Möbeln und der Aufteilung zufrieden…es hat sich alles super bewährt.