– Bettkonstruktion, Deckenverkleidung und Seitenverkleidung –
Nachdem die Außenarbeiten größtenteils abgeschlossen waren, konnten wir nun die Dämmung und Innenverkleidung beenden…damit war der Weg frei für den Möbelbau.
Wie schon in dem Artikel Raumplanung beschrieben, haben wir uns entschieden, das Bett im hinteren Teil des Wagens längs zu verbauen, damit wir eine Bettlänge von 220 cm erreichen. Außerdem war uns wichtig, einen vernünftigen Lattenrost und eine gute Matratze, wie man sie auch zu Hause hat, zu verbauen, da wir ja über ein Jahr in diesem Wagen leben und uns guter Schlaf wichtig ist. Wir haben uns für die Konstruktion überlegt ein paar Alu-Vierkantrohre links und rechts mit den Seitenwänden zu verbinden und die beiden Lattenroste darauf zu schrauben. Dafür haben wir uns mit Lukas, einem Metallbauer, getroffen und er hatte die Idee die Alu-Vierkantrohre mit Blechen an der Seitenwand zu befestigen, um die gewünschte Höhe zu bekommen. Schließlich muss das alles sicher verbunden werden und da ist man für die Befestigung der Alu-Vierkantrohre bei einem Kastenwagen auf die Wandstreben beschränkt. Lukas hat das Blech 90 Grad gebogen und so konnten wir dies in der Seitenwand festnieten, die Alu-Vierkantrohre darauf legen und festschrauben. Leider haben wir kaum Fotos davon gemacht, aber in diesen Bildern sieht man es einigermaßen.
So konnte es dann mit der Dämmung der Innenwände weitergehen.
Zu dem Zeitpunkt haben wir angefangen immer mehr Material für den Ausbau zu bestellen und wir hatten auch schon etliches Material bei Denise Eltern im Keller stehen. Zusätzlich war der gesamte Laderaum vom Sprinter voll mit Material und Werkzeug, das wir an jedem Wochenende wieder ein- und ausräumten. Umso mehr freuten wir uns, dass Denise Eltern uns anboten deren Einfahrt und auch die Garage, den Keller, den Garten und damit eigentlich das ganze Haus zu nutzen. Das hätten wir sonst nicht so entspannt hinbekommen. Zeitgleich war dann auch noch Lockdown und so waren wir unter der Woche in Düsseldorf im Homeoffice und jedes Wochenende bei Denise Eltern beim Ausbau. Da man ja bekanntlich im Homeoffice effizienter arbeitet, hatte ich so unter der Woche noch ein wenig Zeit nebenbei die nächsten Schritte zu planen und Material zu bestellen. Rückblickend muß ich sagen, dass die Recherche, Planung, Materialbeschaffung zu dem Zeitpunkt durchaus ein zweiter 40-Stunden-Job war. Und da an den Wochenendenen wegen COVID jegliche soziale Interaktion verboten war, hatten wir Zeit den Sprinter weiter auszubauen. Besonders gefreut hat uns, dass Denise Eltern auch sehr viel Spaß daran gefunden hatten und uns mit ihrer handwerklichen Erfahrung und mit vollem Einsatz halfen und unterstützten. Sie waren uns wirklich eine super Hilfe! So ging es schnell voran und zu viert macht es ja noch viel mehr Spaß.
Jetzt ging es daran die gedämmten Wände und die Decke mit Holz zu verkleiden. Denise war ja zuständig für das Design, daher sollten es robust wirkende Holzbretter sein. Der lokale Holzhändler hatte allerdings nur noch 24 mm starke Bretter in dem gewünschten Stil und so wurde unsere Deckenverkleidung insgesamt 35 kg schwer. Das sollte aber eine Ausnahme bleiben.
Wir haben die Deckenverkleidung einfach mit normalem Dekorwachs gestrichen und sind bis jetzt sehr gut mit dem „Look“ zufrieden. So kommt die Holzmaserung noch gut raus und es ist matt glänzend.
Während wir die Deckenverkleidung angebracht haben, habe ich noch die Verkabelung der Ventilatoren und die Kabel der Deckenbeleuchtung darunter verlegt, da man später sonst schlecht dran kommt. Alle Kabel sind in einem Kabelkanal links zusammengeführt und im hinteren Teil des Wagens mit der Elektrik verbunden, falls doch noch mal was ausgetauscht werden muss. Wir haben uns für 4 kleine, flache LED-Leuchten entschieden, die ein warmes Licht geben. In den Ventilatoren sind jeweils nochmal 4 LED-Leisten mit kaltem Licht. So können wir bei Bedarf auch im Dunkeln alles sehen und im Normalfall ist es trotzdem gemütlich. Dafür haben wir uns gegen einen Zentralen Lichtschalter entschieden. Jede Lampe kann so einzeln gesteuert werden. Damit sind wir sehr zufrieden und würden uns immer wieder für diese Variante entscheiden.
Für die Seitenwände haben wir 3 mm Pappelsperrholz verwendet und mit einer matten, aber deckenden Farbe angestrichen, da bei Sperrholz die Maserung häufig nicht so schön und sehr unregelmäßig sein kann. Da würden wir aber empfehlen dickeres/stabileres Holz zu nehmen um leichter Dinge an den Wänden befestigen zu können.
Die Plissees der Fenster konnten dann auch angebracht werden und der Möbelbau stand kurz bevor.
Da die Raumplanung aufgrund der unterschiedlichen Maße des Sprinter sehr schwierig war, musste man immer mit Referenzpunkten im Wagen arbeiten. Es wurde im laufe des Möbelbaus immer einfacher, da man sich an immer mehr Möbeln orientieren konnte. Am Anfang existierte allerdings nur die Bettkonstruktion. Daher haben wir uns überlegt mit der Trennwand am Bett zu beginnen. Dafür haben wir 18 mm starkes Pappelsperrholz gewählt. Pappelsperrholz ist ein sehr leichtes Holz und da wir bei der Deckenverkleidung schon so übertrieben hatten, haben wir für die Möbel Pappelsperrholz verwendet. Es gibt sicherlich auch noch besser geeignetes Holz, aber Pappelsperrholz gibt es in jedem Baumarkt (kleine Platten) und auch online kann man Sondergrößen gut und zu einem annehmbaren Preis bekommen – zumindest am Anfang von COVID. Es wurde gegen Ende der Bauzeit zunehmend schwieriger passendes Baumaterial zu finden, aber es war gut, dass wir schon Ende 2019 mit Planung und Ausbau begonnen hatten.